Petersberg II verhindernSamstag | 3. Dezember 2011 | 11 :30 Uhr
Bonn, Kaiserplatz | Großdemonstration

Infos zum Bus aus Freiburg

Seit nunmehr zehn Jahren herrscht in Afghanistan Krieg und das Märchen von der humanitären Intervention, von Brunnenbau und Mädchenschulen glauben die meisten schon längst nicht mehr. Die Realität des Krieges sieht anders aus.

Am 5. Dezember 2011 soll nun in Bonn am Petersberg eine Afghanistan-Kriegskonferenz stattfinden, um über die Zukunft des Landes zu beraten, 10 Jahre nach der ersten Afghanistan-Konferenz – ebenfalls in Bonn.

Die Bilanz von 10 Jahren NATO in Afghanistan ist erschreckend. Die katastrophale Versorgungslage und eine Arbeitlosenquote von rund 40% prägen den Alltag. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 28%, in ländlichen Regionen lediglich bei 10%. Zwei Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Trinkwasser und die Situation der Frauen Afghanistans ist nachwievor fatal. Durch Krieg und Bürgerkrieg wurde die afghanische Landwirtschaft in den letzten drei Jahrzenhten fast vollständig zerstört, lediglich der Opiumhandel blüht. Seit Beginn des von Nato-Truppen geführten Krieges steigt der Anbau von Schlafmohn weiter an, der Weltmarktanteil Afghanistans an der Opium- und Heroinproduktion lag 2009/2010 bei 90%.

Doch in diesem Krieg geht es offensichtlich nicht um die Situation der Menschen in Afghanistan. Die führenden Nato-Staaten haben andere Interessen. Trotz vergleichsweise wenigen Rohstoffen ist die Lage des Landes für den gesicherten Zugriff auf die reichhaltigen Rohstoffvorkommen im kaspischen Raum von zentraler Bedeutung. Diesen soll etwa die geplante Trans-Afghanistan-Pipeline gewährleisten, durch die sich die imperialistischen Staaten unabhängiger von russischen Erdgasvorkommen machen wollen.

Die einzige Chance für einen Ausweg aus der katastrophalen Situation des Landes sehen wir in einem sofortigen Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan. Zivile Aufbauhilfe ist wichtig aber auch kein Allheilmittel. Notwendig ist vor allem die Unterstützung der fortschrittlichen Kräfte Afghanistans; Frauenrechtsorganisationen, linke Parteien und Organisationen, Menschenrechtsgruppen und Gewerkschaften.

Vor allem in Zeiten ökonomischer Krisen ist imperialistischer Krieg für die herrschende Klasse unverzichtbar zum Erhalt des kapitalistischen Systems. Wir unterstützen darum die Proteste gegen die Kriegskonferenz in Bonn und fahren am 3. Dezember 2011 mit dem Bus von Freiburg zur bundesweiten Großdemonstration.

Krieg dem Krieg!
Hinein in den internationalistischen Block!

Flyer Freiburg: Vorderseite | Rückseite
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