talk-dance-actWir warten nicht auf die Termine der Herrschenden und setzen unsere Agenda. Auch wenn die EZB ihre Eröffnungs-Lachshäppchen an die versammelte Prominenz erst Anfang 2015 ausgibt, kommt Blockupy im Herbst nach Frankfurt.

Jetzt, nach dem europaweiten „May of Solidarity“ und vor der EZB-Blockade im Frühjahr, ist die richtige Zeit: Wir werden diskutieren, unsere Kämpfe bündeln und Pläne schmieden. Wir werden uns auch bei Musik, beim Bier und beim Film begegnen. Und wir werden natürlich dahin gehen, wo wir den Normalbetrieb stören: auf die Straße und über die Zäune.

Blockupy – Wir werden uns nicht gewöhnen. Denn „Austerity kills!“ gilt weiterhin, die Herrschenden verschärfen ihre – jetzt softer verpackten – Strukturprogramme. Sie wollen die Troika-Krisenpolitik schleichend zum Normalbetrieb machen: Minijobs und Hartz IV, autoritäre Politik und Sozialabbau, rassistische Abschiebung und Privatisierung öffentlicher Güter – sie zerstören Gesundheitssysteme, verantworten Arbeitslosigkeit, Zwangsräumungen, Prekarisierung und nationalistische Reflexe – die Krise soll zur Lebensform werden.

Demokratie kommt aus unseren vielseitigen Kämpfen. Blockupy versucht gemeinsam mit anderen, in Zeiten der Lähmung eine europaweite Plattform des Widerstands zu bauen – gegen Austerität und Ausbeutung, für grenzüberschreitende Solidarität. Für Blockupy ist Europa dabei keine Frage des Passes und der Herkunft, sondern schlicht die Region, in der wir beginnen, uns gemeinsam zu wehren. Allen nationalistischen, sexistischen und rassistischen „Krisenlösungen“ erteilen wir eine unmissverständliche Absage.

#talk – Wir müssen darüber reden, was zu tun ist. Gemeinsam wollen wir uns in Workshops, Podien und Asambleas jene Fragen stellen, die wir nur in gemeinsamer Aktion beantworten können: Wie finden wir die Sollbruchstellen im kapitalistischen Beton? Wie garantieren wir eine bedingungslose Gastfreundschaft für alle Geflüchteten und Migrant_innen? Wie eignen wir uns eine Stadt an, die sich selbst verkauft? Wie finden wir zusammen, um in Würde leben und arbeiten zu können? Wir werden über das sprechen, was wir tun müssen und wollen, um Alternativen zu entwickeln, um unsere Kämpfe jetzt zusammen zu bringen und stärker zu werden.

#dance – Blockupy lädt ein. Einige Orte der Stadt wird das Festival in ein anderes Licht tauchen – Brennpunkte selbstbestimmter Kultur, Projekte anderen Lebens und Wohnens, Kneipen, Cafés, Theater, Kinos oder Buchläden. Wir werden uns begegnen, zuhören, verwirren oder erklären, wir werden tanzen, lauschen und auf die Plätze gehen. Eine nachhaltige Politik des Protests kann heute nicht darauf verzichten, störende Unruhe in die herrschende Ordnung zu bringen.

#act – Grenzen überschreiten. Faktisch und symbolisch, gemeinsam und öffentlich angekündigt werden wir Grenzen überschreiten. Wir werden Orte aufsuchen, die für die Verarmungspolitik stehen. Wir sind überzeugt, dass massenhafter Ungehorsam eine sehr angemessene Antwort auf den Skandal dieser Krisenpolitik und die Sanierung des europäischen Kapitalismus ist. Auch als Generalprobe: Damit die Tage und Nächte der EZB-Blockade 2015 ein klares Signal werden und das Erwartbare unterbrechen.

Aus europaweiten Netzwerken, Blockupy-Plattformen, Gruppen, Organisationen und NGOs kommen wir zum Blockupy-Festival zusammen. „Das Blau wird solange grau bleiben, wie es nicht wieder erfunden worden ist.“

Wir sollten uns alle im November sehen.

Der Blockupy-Koordinierungskreis