Pressemitteilung der Antifaschistischen Linken Freiburg (IL) zur Demonstration am Abend des 29.10.18

Dem Aufruf der Antifaschistischen Linken Freiburg (IL) und weiterer Organisationen zu den Protesten gegen einen Aufmarsch der AfD und der Jungen Alternativen in Kooperation mit dem rechten Frauenbündnis Kandel sind am gestrigen Abend über 2000 Feminist_innen und Antifaschist_innen gefolgt. In ihrem makaberen Versuch, die Vergewaltigung an einer jungen Freiburgerin für ihre rechte Hetze zu missbrauchen, hatten die Rechten zu einer Demonstration aufgerufen. Die Vielzahl der Aktivist_innen am Bertholsbrunnen verhinderte, dass die 300-400 Rechten ihre geplante Demonstrationsroute über die Kaiser-Joseph-Straße laufen konnten. Die Demonstration, bestehend unter anderem aus der rechtsradikalen „Identitären Bewegung“ (Karlsruhe, Schwaben, Baden, Freiburg), AfD und dem männerdominierten „Frauenbündnis Kandel“, musste daraufhin von der Polizei über eine Alternativroute durch die Seitenstraßen der Innenstadt geschleust werden. Entschlossene Gegendemonstrant_innen schafften es aber auch hier immer wieder mit lautstarken Blockaden den Rechten ein Fortkommen in der Stadt zu erschweren.
„Sexualisierte Gewalt an Frauen kennt keine Nationalität und Religionszugehörigkeit – sie ist das Problem des Patriarchats. Deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass eine Vergewaltigung für rechten Hass instrumentalisiert wird, sondern müssen damit beginnen, die Gesellschaft von Grund auf zu ändern“, begründet eine Demonstrantin ihre Teilnahme. „Der AfD zu folgen, bedeutet genau jenes Patriarchat zu unterstützen, welches vielfach sexualisierte Gewalt produziert“, so Nils Bornstedt, Pressesprecher der Antifaschistischen Linken Freiburg (IL). Die sichtlich überforderte Polizei ließ es vielerorts zu unkontrollierbaren Situation kommen. Nur durch den massiven Einsatz von Gewalt konnte sie Schneisen durch den bunten Protest schlagen, sodass die Rechten schließlich zu ihrem gewünschten Kundgebungsort am Rathausplatz gelangten. Hier ging die Hetze des Redners in lauten feministischen und antirassistischen Parolen und Gesängen unter. Beim Abreisen der rechtsradikalen Demonstrationsteilnehmer_innen kam es zu einem Handgemenge, bei dem ein AfD-Sympathisant mit einem metallenen Werbeschild auf Gegendemonstrant_innen und Polizist_innen einschlug. Nachdem ein Polizist durch dessen Hieb zu Boden ging und dabei seinen Helm verlor, musste der Mann von mehreren Beamt_innen zu Boden gerungen werden. Die Demonstration der AfD wird nicht der letzte Versuch rechter Vereinnahmung sexualisierter Gewaltverbrechen bleiben. „Gewalt gegen Frauen muss immer und überall bekämpft werden, egal von wem sie ausgeht. Deshalb lautet unsere emanzipatorische Antwort antirassistischer Feminismus!“ erklärt eine Aktivistin der Antifaschistischen Linken Freiburg am Megafon. Der rassistischen Hetze müssen und wollen sich die Antifaschist_innen und Feminist_innen auch in Zukunft entgegenstellen.