Über 1000 Antifaschist:innen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Frankreich beteiligten sich am vergangenen Samstag an der überregionalen Demonstration „Kein Angriff ohne Antwort“ in Freiburg. Anlass der Demonstration waren zwei faschistische Angriffe die sich nur wenige Wochen zuvor in der Stadt ereignet hatten.

Am 12. Juni attackierte Robert Hagerman (Ex-AfD-Kandidat) zwei Antifaschist:innen mit Pfeffergel und stach einen helfenden Passanten mit einem Messer nieder. Nur einige Stunden später kam es zu einer sich über eine halbe Stunde ziehende, rassistische Hetzjagd an der sich zwei Polizisten maßgeblich beteiligten.

Diese Vorfälle haben System. Sie gliedern sich ein in eine Reihe immer weiter ansteigender rechter Gewalt in Deutschland und darüber hinaus. Sie sind als Symptom eines zunehmend kriselnden Wirtschaftssystem zu sehen, das Menschen spaltet um sie ausbeuten zu können. Historisch war der Faschismus immer die letzte Option um den Kapitalismus zu retten, wenn Krisen seine Stabilität zerütten. Auch wenn viele faschistische Gruppen noch weit von tatsächlicher politischer Macht entfernt sind, ist dies die Perspektive, deren reaktionäre Saat schon heute in den unterschiedlichen rechten Strömungen keimt. Auch im Faschismus gibt es Klassenverhältnisse: die Kapitalistenklasse oder zumindest deren durchsetzungsstärkste Fraktion, setzt ihre Interessen in gesteigerter und noch rücksichtsloserer Weise auf dem Rücken der anderen Klassen durch. Deshalb ist ernstgemeinter Antifaschismus auch immer Teil des Klassenkampfs.

Gerade die rassistische Hetzjagd verdeutlicht die tiefen Verstrickungen der Faschist:innen im Staatsapparat. Es gibt keine rechten Einzeltäter:innen in einem Staat, in dem faschistische Netzwerke seit Jahrzehnten mehr oder weniger ungestört existieren und seitens staatlicher Behörden mindestens toleriert werden.

Entschlossen, kämpferisch und wütend setzte der Demonstrationszug durch Freiburg ein wichtiges Zeichen: Faschistische Angriffe bleiben nicht unbeantwortet!

Laute Parolen und Pyrotechnik haben den starken Ausdruck der Demonstration weiter unterstrichen.

Auch in Zukunft gilt es sich organisiert und vernetzt den Rechten entgegenzustellen – auf der Straße, im Viertel und im Betrieb.

Organisiert den antifaschistischen Widerstand!

Alle zusammen gegen den Faschismus!